MIL OSI – Source: NABU – Naturschutzbund Deutschland –
Headline: Gesellschaft mitreden lassen!
Breites gesellschaftliches Bündnis fordert Umsteuern in Agrar- und Ernährungspolitik
Aus Anlass des heutigen Ministertreffens in Brüssel fordert der NABU gemeinsam mit mehr als 130 anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen in einem Apell eine gerechtere, nachhaltigere und gesündere Agrar- und Ernährungspolitik.
Bauer beim Heuwenden – Foto: NABU/Klemens Karkow
06. März 2017 – Anlässlich des heutigen Ministertreffens in Brüssel zur Zukunft der EU-Agrarpolitik fordert der NABU Bundeslandwirtschaftminister Schmidt und seine EU-Kollegen auf, nicht länger eine gescheiterte und schädliche Politik schönzureden. Die Folgen dieser lobbygeleiteten Förderpolitik bekommen viele Landwirte und die Natur nämlich jeden Tag schmerzlich zu spüren, denn die ländlichen Räume sind nicht zukunftsfähig, wenn die Bäuerinnen und Bauern gezwungen sind, immer mehr aus ihrem Boden herauszuholen – und ein naturverträglicher Anbau dagegen nicht belohnt wird. Die früher häufigen Tier- und Pflanzenarten wie Rebhuhn, Feldlerche oder Kornblume verschwinden, Grundwasser und Klima werden belastet.
Breites Bündnis fordert Umsteuern in der Agrarpolitik
Der NABU begrüßt, dass sich zur anlaufenden neuen Reformrunde der Agrarpolitik ein breites gesellschaftliches Bündnis formiert. Zusammen mit mehr als 130 zivilgesellschaftlichen Organisationen aus den Bereichen Ernährung, Entwicklung, Tierschutz und Umwelt veröffentlichte der NABU heute in Brüssel einen Appell, in dem eine gerechtere, nachhaltigere und gesündere Agrar- und Ernährungspolitik gefordert wird.
Schluss mit dem “Gießkannenprizip”
Auf EU-Ebene muss der Weg für umfassende Reformen frei gemacht werden. Über die Gemeinsam Agrarpolitik nach 2020 sollte der Umweltministerrat gleichberechtigt mitentscheiden, ebenso wie auch die für Verbraucherschutz, Gesundheit und Entwicklungszusammenarbeit zuständigen Minister. Wenn Landwirtschaftsminister Schmidt sein Credo von der ‚Landwirtschaft in der Mitte der Gesellschaft‘ ernst meint, sollten auch andere Ressorts mitentscheiden dürfen, wie die Steuergelder in Milliardenhöhe verteilt werden. Fördergelder sollten nach Ansicht des NABU künftig an die Erbringung konkreter gesellschaftlicher Leistungen gekoppelt sein, beispielsweise für den Umweltschutz. Dagegen müsse Schluss sein, mit der Verteilung von Steuergeldern per Gießkanne.